Category Archives: Allgemein

Handelsausschuss des EU-Parlaments lehnt ISDS ab

Ein Artikel vom EU-Umweltbüro aus Österreich vom 18.02.2015:

„Der EU-Abgeordnete und TTIP-Berichterstatter Bernd Lange (SPD) hat auf seiner Homepage die vorläufige Position des Handelsausschusses zum TTIP veröffentlicht.“

Aus dem Dokument geht hervor, dass der Ausschuss das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den USA zwar unterstützt, jedoch nur wenn der Schutz von Umwelt und VerbraucherInnen gewährleistet ist und gemeinsame Standards eine hohe Qualität haben.

Besonders interessant ist die Position des Ausschusses zu den umstrittenen Investor-Staat-Klagen (ISDS), die Teil des TTIP werden sollen. Laut dem Papier sei die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten vor internationalen Schiedsgerichten nicht notwendig, da sowohl die EU als auch die USA über gut funktionierende Rechtssysteme verfügten. Vielmehr sei eine Staat-zu-Staat-Regelung, die vor nationalen Gerichten entschieden wird, vollkommen ausreichend.

Dem europäischen Nachrichtendienst EurActiv teilte Lange mit: „TTIP bietet die Chance, weltweit hohe Standards für fairen Handel zu setzen und Globalisierung endlich sozialer zu gestalten. Diese Gelegenheit sollten wir nicht durch politisch und wirtschaftlich höchst umstrittene Inhalte wie Investor-Staat-Schiedsgerichte oder aus dem Ruder laufende regulatorische Kooperation gefährden.“

Das EU-Parlament wird am Ende der Verhandlungen über das TTIP abstimmen. [Quelle, DNR]

 Quelle, DNR: Handelsausschuss des EU-Parlaments lehnt ISDS ab
 Position EP-Handelsausschuss [en]
 EurActiv: EU-Parlament legt Erklärung zu Handelsabkommen TTIP vor

 

http://www.eu-umweltbuero.at/cgi-bin/neu/cont.pl?contentart=eunews&id=4949

Im neuen Newsletter von Foodwatch: Die vier Märchen der Regierung über TTIP

Mit seinem Team hat Thilo Bode sich zum Ziel gesetzt, das Freihandelsabkommen TTIP zu kippen.

Er listet nun auf, welche Märchen uns die Regierung unaufhörlich wiederholt:

– Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze (darüber hatten wir schon leztes Jahr auf die Studie aus den USA, die genau das Gegenteil beweist, aufmerksam gemacht)

– Deutschland könne TTIP verhindern

– Verbraucherrechte und Nachhaltigkeit werden durch das Handelsabkommen gestärkt

– Verbraucher-, Umweltschutz- und Gesundheitsstandards bleiben gleich

https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/

Machtmissbrauch der Konzerne stoppen: eine Petition initiiert von der WILPF /IFFF

Am 9. Februar 2015 hat die Internationale Frauenliga für Freiheit und Frieden  (Women’s International League for Peace & Freedom) an einer Demonstration gegen TISA in Genf teilgenommen.

Die Geheimverhandlungen über TISA, die an diesem Tag hinter geschlossenen Türen in der Schweiz stattfanden, hat die Frauenliga dazu veranlasst, gegen die Bedrohung der Menschenrechte durch Handelsabkommen wie TISA (Trade in Service Agreement) zu protestieren.

Sie ruft außerdem auf, sich an die europäischen Regierungen in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und England zu wenden, damit sie ihre Bürger vor dem Machtmissbrauch der Konzerne schützen.

Im letzten Absatz: WHAT YOU CAN DO, stehen die Links zu den jeweiligen Petitionen (die blaumarkierten Länder anklicken).

http://www.wilpfinternational.org/trade-in-services-agreement-protest-our-water-not-for-sale/

ifo-Video vom Mai 2014 über TTIP (auf Englisch)

So schlimm sei TTIP doch nicht… meint die Expertenrunde vom Münchner Wirtschaftsgipfel im Mai 2014. Ein paar dieser Gegenargumente zu hören tut mal ganz gut, vor allem jetzt, wo das IFO-Institut – laut foodwatchs Newsletter von heute – eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung herausgegeben hat, die deutlich herausstellt, dass TTIP nur den Konzernen ein paar Euros mehr Gewinn bringen, aber die Ärmsten in Schwellen- und Entwicklungsländern noch ärmer machen würde. Auf der Wand hinter den Teilnehmern steht: Free Trade and Prosperity. Was nun? Freihandel und Wohlstand, oder Freihandel und Armut? Vielleicht hängt es nur von dem Breitengrad ab, unter dem man lebt…

http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/policy/Spezialthemen/Policy-Issues-Archive/Freihandel.html

Munich Economic Summit 2014: Panel 2 BRICS for Europe to Build With
John Peet, Gabriel Felbermayr, Karel De Gucht, Karl-Ludwig Kley, Anton F. Börner, William M. Drozdiak
16.05.2014 | 01:52:39 | Englisch

Laut Pia Eberhardt von Corporate Europe Observatory: „Die EU-Kommission verhöhnt die Demokratie“

In einem Interview erschienen in: Die Zeit vom 16. Januar 2015, sprach Pia Eberhardt mit Alexandra Endres über TTIP. Für sie ist es klar, dass nur dagegen sein nicht reicht, denn der Investorenschutz, der in TTIP beinhaltet ist, wird kommen.

Auch wenn der Investorenschutz nicht mehr auf der Agenda der nächsten Verhandlungen im Februar steht, glaubt die Lobbykritikerin nicht, dass diese Klausel vom Tisch ist. Der Widerstand wird zwar für die EU-Kommission spürbarer und zeigt sich eindeutig in den Ergebnissen der öffentlichen Konsultation: 97 Prozent der Befragten sprechen sich gegen Schiedsgerichte, wie sie durch die Investorenklausel eingeführt werden sollten, um zwischen Staaten und Konzernen zu schlichten, aus.

Anstatt diese Ergebnisse ernst zu nehmen und den Investorenschutz aus dem Abkommen zu streichen, hält die EU-Kommission an ihren Pläne fest. Wie könnte man  sonst die Absicht von Frau Cecilia Malmström deuten, weitere Konsultationen führen zu wollen? Laut Pia Eberhardt ist die Botschaft der Kommission an die Bürger: „Vielen Dank für Ihren Beitrag, aber wir machen weiter wie bisher. So verhöhnt die Kommission die Demokratie.“

Dass die meisten Stimmen gegen die Klausel von Internet-Kampagnen stammen, ist für die Handelsexpertin von CEO irrelevant. Sie hält die Ablehnung der  TTIP-Gegner für fundiert, auch wenn sie online zirkulierte, wie z.B. die von Friends of the Earth Europe: „Sie transportierten eine differenzierte, gut ausformuliere Kritik an der Agenda der Kommission.“ Auch andere ablehnende Stimmen gab es von: „(…) Einzelpersonen, Verbänden und Parteien, gerade aus Deutschland.“

Die Kommission nimmt keine Rücksicht auf das Ergebnis der Konsultation, für sie zählen weiterhin allein  Positionen wie z.B. die vom Bundesverband der Deutschen Industrie. Pia Engelhardt weiter: „Vielleicht musste man damit rechnen. Dennoch ist es ein dreister Schlag ins Gesicht aller Demokraten.“

Auch im Ceta-Abkommen bietet der Investorenschutz keine Formulierung, die Staaten gegen Ansprüche und Forderungen der Konzerne schützt. Und ein Abkommen mit China sieht Pia Eberhadt genauso kritisch: „China ist doch selbst scharf darauf, den Investitionsschutz in einem Abkommen zu verankern. Das Land exportiert Kapital und will seine Investoren schützen. Aber ein EU-China-Investitionsschutzabkommen wäre genauso gefährlich wie der Investitionsschutz zwischen EU und USA.“

Für die Handelsexpertin müsste ein annehmbarer Investitionsschutz so aussehen: „Das Wichtigste: Er müsste ohne private Schiedsgerichte funktionieren, die mit rechtsstaatlichen Grundsätzen brechen. Man könnte internationale Gerichte nutzen, beispielsweise den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, vor dem schon eine Klage ehemaliger Yukos-Anteilseigner gegen Russland verhandelt wurde. Die Richter sprachen den ehemaligen Eigentümern im vergangenen Sommer 1,9 Milliarden Dollar Entschädigung zu.“

Schließlich bemängelt sie, dass in Sachen Transparenz bei den Verhandlungen sich nichts tut, die Vertragsentwürfe zu den einzelnen Kapiteln seien nicht einsehbar: „Die Kommission denkt auch gar nicht daran, konkrete Entwürfe an die Öffentlichkeit zu geben; das hat sie sehr entschieden klargemacht. Was veröffentlicht wurde, ist teilweise reines PR-Material; bei manchen Papieren ist nicht klar, ob sie tatsächlich den Verhandlungsstand widerspiegeln; und zu manchen wichtigen Bereichen der Freihandelsgespräche gibt es gar keine Verhandlungstexte, etwa zu denen über den Dienstleistungssektor.“

Es geht also munter weiter: die Verhandlungen bleiben uns verborgen, die EU-Kommission rückt von ihrer Position nicht ab, und dadurch hebelt sie demokratische Grundregeln zusehends aus. Immer deutlicher wird nur: seit der ersten Ohrfeige letztes Jahr durch die niedergeschmetterte EBI haben wir uns nicht entmutigen lassen und leisten weiterhin Widerstand, und dieser Wierstand nimmt sogar zu. Und für Pia Eberhardt bleibt noch ein bisschen Hoffnung: „In den kommenden Monaten berät außerdem das EU-Parlament über TTIP – falls es sich am Ende gegen den Investitionsschutz ausspricht, wird es interessant sein, zu sehen, wie die Kommission sich dazu verhält. Sie könnte auch das Parlament übergehen, aber dann würde sie riskieren, dass die Abgeordneten dem Freihandelsvertrag am Ende nicht zustimmen. Dann wäre TTIP endgültig gescheitert.“

 

Der ganze Artikel ist hier unter folgendem Link zu lesen:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/ttip-konsultationen-undemokratisch-pia-eberhard/komplettansicht

 

TTIP: Arbeitsrechte verteidigen! Noch vor dem 29.01.!

http://arbeitsunrecht.de/ttip-stoppen/

Die geplante Wirtschaftszone des TTIP-Vertrages gefährdet grundlegende Arbeitsstandards. Ein Aufruf zum Widerstand!

Wenn es um Arbeitnehmerrechte geht, sind die USA ein denkbar schlechter, ja ein gefährlicher Verhandlungspartner. Auf der Basis der Menschenrechte hat die Internationale Arbeitsorganisation ILO acht Kernnormen beschlossen.

Die USA haben die folgenden Normen NICHT ratifiziert:

  1. Die Koalitionsfreiheit, also auch das Recht der Beschäftigten, sich frei zu organisieren, etwa in Gewerkschaften;
  2. Recht auf kollektiv verhandelte Tarifverträge;
  3. Abschaffung der Zwangs- und Pflichtarbeit allgemein, vor allem wegen des Einsatzes von Häftlingen für private Unternehmen;
  4. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit von Mann und Frau;
  5. Mindestalter für den Eintritt in ein Arbeitsverhältnis;
  6. Verbot der Diskriminierung in der Arbeitswelt wegen Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion, politischer Meinung, nationaler und sozialer Herkunft.

Transatlantische Sonderzonen

In den USA haben inzwischen 24 von 50 Bundesstaaten so genannte „Right to work“- Gesetze implementiert, die Gewerkschaftsrechte z.T. drastisch einschränken. Deutsche und europäische Unternehmen lagern seit den 1990er Jahren verstärkt Produktionsstätten in eben diese Right-to-Work-Staaten aus, um von Tarif- und Mitbestimmungsfreiheit zu profitieren.

Die Staaten der EU haben zwar die meisten Normen der ILO ratifiziert, halten sich aber in abnehmendem Maße daran. Bei den „Rettungsmaßnahmen“ der EU für Griechenland, Spanien, Italien und Portugal setzt die EU zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Menschenrechtsnormen außer Kraft, etwa wenn Tarifverträge aufgelöst, Lohnsenkungen verordnet und Streiks erschwert werden.

Freihandelszone TTIP ohne mich!

Elementare Arbeitsrechte und gesicherte Arbeitsverhältnisse stehen in Europa wie den USA seit Jahren unter Druck. Dieser Trend würde sich durch das Transatlantische Freihandels und Investitionsabkommen weiter verschärfen.

Deshalb wird den Stopp der Verhandlungen zur transatlantischen Freihandelszone gefordert!

Bitte helfen Sie die 5.000 Unterschriften zu erreichen!

http://arbeitsunrecht.de/ttip-stoppen/

Kritischer Agrarbericht 2015 beim AbL Verlag erschienen

Auch im Kritischen Agrarbericht 2015, der jährlich vom AgrarBündnis herausgegeben wird, sind TTIP und CETA behandelt, denn die Handelsabkommen sind eng mit der Agrarindustrie und ihren Lobbyisten verstrickt. Sie stellen für die bäuerliche Landwirtschaft eine zusätzliche Gefahr dar.

Zusammenfassung hier zu lesen:

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/der-kritische-agrarbericht-2015

Exemplar hier zu bestellen:

http://www.bauernstimme.de/buecher/der-kritische-agrarbericht.html

 

50.000 Menschen waren sich in Berlin einig: WIR HABEN TTIP SATT!

Der große Erfolg der Berliner Demo für eine bäuerliche Landwirtschaft, ohne Gentechnik, Agrarindustrie und Massentierhaltung, für eine Wirtschaft ohne TTIP und  CETA, zeigt eindeutig, dass der Widerstand unaufhörlich wächst und der Wachstum zu jedem Preis uns Bürger nicht mehr befriedigt. Es beflügelt auch und gibt uns einfach Hoffnung, dass wir uns endlich Gehör bei den Entscheidungsträgern verschaffen werden! 50.000 Leute können nicht ignoriert werden!

Beim Bündnis-Mitglied campact ist ein Video zu sehen:

http://blog.campact.de/2015/01/50-000-haben-ttip-und-ceta-satt/

Bei unserem Bündnis-Mitglied, die Grünen, sind Fotos zu sehen:

http://www.gruene.de/themen/klima-umwelt/2015/zehntausende-haben-es-satt.html